Es macht mich immer ganz nervös, wenn die spannenden Berichte aus meinem aufregenden Alltag keine thematische Trilogie bilden. Daher zu eurer Erbauung die lang erwartete Fortsetzung meines Leihwagen-Abenteuers. Heute rief ich zur Abwechslung mal eine andere Kfz-Werkstatt an - nämlich jene, die meine Sommerräder eingelagert hat. Der Chef versprach einen raschen Rückruf, um einen vereinbarten Termin festzuzurren und ins Computersystem einzutragen, rief nicht zurück und ließ den Auftrag von einem Mitarbeiter auf meine Nachfrage bestätigen. So weit, so erwartbar.
Dann suchte ich die andere Werkstatt auf, die sicher irgendwann die Bremsen meines Autos reparieren wird. Praktisch wäre es, wenn ich dieses nicht morgen Abend, sondern am Donnerstag abholen könnte. Dann hätte ich den zwar winzig kleinen, aber mit intakten Reifen versehenen Leihwagen über den Feiertag zur Verfügung. Leider geht das nicht, weil ein Betriebsausflug die komplette Belegschaft von Mittwoch bis Sonntag nach Amsterdam führt.
Während die feinen Herrschaften es also zwischen Grachten krachen lassen, sitze ich am 1. Mai zu Hause, um Reifen und Nerven zu schonen. Es sei auch nicht möglich, meinen Autoschlüssel auf dem Werksgelände zu hinterlegen, da in dieser Gegend viele Einbrecher unterwegs seien, ließ mich die Frau des Inhabers wissen. Das Heskemer Industriegebiet ist ein übles Viertel. In den düsteren Straßen von Gotham flüstern dunkle Gestalten sich voller Ehrfurcht die Legenden über das Geschehen dort zu.
Immerhin konnte ich die Parkscheibe aus meinem Auto holen. Abgeschlossen war es nicht. Es enthält außer Navi und Presse-Schild praktisch keine Wertgegenstände.
Und wegen der kaputten Reifen kämen Autodiebe ohnehin nicht weit.