Sonntag, 6. Juni 2010

Herzensangelegenheiten

Als dann der lang erwartete Ruck durch die Republik ging, war es bereits noch länger zu spät. Erwartungsgemäß freuten sich die Marburger Studenten darüber, Roland Koch abgesägt zu haben. Überraschenderweise waren wir kurz darauf Lena. Auch schon egal.

Wer wen auf welche Größe zurechtgesägt hatte oder ob wir gleichzeitig Papst und Weltmeister sein konnten, spielte ohnehin keine Rolle. Zumindest nicht in diesem Spiel.

Wichtig war: Die Nation und ihre Nachbarn versammelten sich wieder häufiger vor dem Fernsehschirm. Dazu brauchte es Augen und Arsch, Gehirn und Gehör wurden kaum beansprucht.

"Höret beim Reden." Das stand auf einer Wand in Berlin. Wer nichts sagt, sollte noch besser zuhören. Im Fernsehen sterben Seevögel. Das klingt nicht gut. Glotze aus, Musik an, Ohren einschalten. Und das dazwischen. Das klingt schon besser.

Denkt beim Hören. Und der Ruck war übrigens kein Ruck. Sondern das letzte Zucken.