Da hat der Mann mit den Haaren im Gesicht ganz schön daneben gelangt. Lässt sich mit den Linken beim Planschen im Zauberbad erwischen, während die restliche Republik noch die Mauertoten betrauert... Moment - das war doch auch nicht Schulz, oder? Nein, war er nicht. Platzeck. 2009.
Knapp ein Jahrzehnt später gibt der Mann mit den Haaren im Gesicht wirklich alles, um dieser sozialdemokratischen Tradition treu zu bleiben. Ja, diesmal ist Schulz gemeint. Und nein, mehr an Wortspielen und Albernheiten gibt's zu ihm an dieser Stelle nicht. Die stecken mir nämlich im Hals, und mit Schluckbeschwerden ist nicht gut kalauern.
Daher ernsthaft: Was zur Hölle ist denn da los? Wie kann eine Partei, der immerhin 20,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme gegeben haben, es wagen, ein derart kindisches Verhalten an den Tag zu legen? Und mit welchem Ziel tut sie das?
Die SPD-Mitglieder dürfen jetzt einem Koalitionsvertrag zustimmen, den jemand ausgehandelt hat, der ihn zuerst gar nicht wollte, dann gegen heftigste Widerstände aus den eigenen Reihen verteidigte und nun nicht mehr da ist. Glück auf, Genossen! #Schulz— extra3 (@extra3) 9. Februar 2018
So lässt sich in der Tat ganz gut zusammenfassen, was in den vergangenen Wochen an sozialdemokratischer Politik passiert ist, wenn es darum ging, eine Bundesregierung zu schaffen. Ja, nein, vielleicht, Geschwätz von gestern, Geschachere von heute, Gefahr für morgen... Wenn man bedenkt, dass ich eines jener Mitglieder bin, die demnächst aufgefordert werden, ihre Meinung zu jenem fragilen Konstrukt abzugeben, das da als Endprodukt zäher Koalitionsverhandlungen zitternd am Abgrund steht, bin ich ganz schön ratlos.
Was ich will? Keine Ahnung.
Mir gefiel der Gedanke einer sozialdemokratischen Opposition. In dieser Ecke hätte die SPD die Chance gehabt, Wunden verheilen zu lassen, in den Blecheimer zu spucken und mit frischem Zahnschutz in die nächsten vier Runden zu springen. Sogar den Meistertitel sah ich in Reichweite, wenn sie zäh und willensstark geblieben wäre. Und sich vor allem auf ihre Wurzeln besonnen hätte.
Andererseits erkenne selbst ich als GroKo-Gegner durchaus deren Vorteil. Denn so absurd es klingt: Etwas vom Grundsatz derart Demokratiefeindliches ist vielleicht die einzige Waffe gegen die wahren Feinde der Demokratie. Die sitzen nämlich - daran ändern die Grabenkämpfe der Genossen nichts - definitiv im Bundestag. Gewählt von zwölf Prozent, was nicht nur im Vergleich zu den erwähnten 20,5 zuviel ist, um noch ruhig schlafen zu können.
Ich weiß immerhin, was ich nicht will. Ich will keine SPD, die sich selbst demontiert. Denn dass sie darin wirklich gut ist, beweist sie seit Jahrzehnten und gewinnt dabei zunehmen an Geschwindigkeit. Ich will keine Parteispitze, die aus verbrannten Greisen besteht statt jungen Wilden eine Chance zu bieten, dem Wort Erneuerung seine ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben.
Und vor allem will ich niemanden dort oben sehen, der sich in wenigen Wochen derart häufig selbst widerspricht - ach was: als Lügner erweist - wie Martin Schulz.
Seit Ende 2016 bin ich Mitglied der SPD. Mal schauen, wie lange noch. Sollte ich die Partei verlassen und mich jemand nach den Gründen dafür fragen, kenne ich meine Antwort schon jetzt: Der Mann mit den Haaren im Gesicht hat daneben gelangt.
Was ich will? Keine Ahnung.
Mir gefiel der Gedanke einer sozialdemokratischen Opposition. In dieser Ecke hätte die SPD die Chance gehabt, Wunden verheilen zu lassen, in den Blecheimer zu spucken und mit frischem Zahnschutz in die nächsten vier Runden zu springen. Sogar den Meistertitel sah ich in Reichweite, wenn sie zäh und willensstark geblieben wäre. Und sich vor allem auf ihre Wurzeln besonnen hätte.
Andererseits erkenne selbst ich als GroKo-Gegner durchaus deren Vorteil. Denn so absurd es klingt: Etwas vom Grundsatz derart Demokratiefeindliches ist vielleicht die einzige Waffe gegen die wahren Feinde der Demokratie. Die sitzen nämlich - daran ändern die Grabenkämpfe der Genossen nichts - definitiv im Bundestag. Gewählt von zwölf Prozent, was nicht nur im Vergleich zu den erwähnten 20,5 zuviel ist, um noch ruhig schlafen zu können.
Ich weiß immerhin, was ich nicht will. Ich will keine SPD, die sich selbst demontiert. Denn dass sie darin wirklich gut ist, beweist sie seit Jahrzehnten und gewinnt dabei zunehmen an Geschwindigkeit. Ich will keine Parteispitze, die aus verbrannten Greisen besteht statt jungen Wilden eine Chance zu bieten, dem Wort Erneuerung seine ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben.
Und vor allem will ich niemanden dort oben sehen, der sich in wenigen Wochen derart häufig selbst widerspricht - ach was: als Lügner erweist - wie Martin Schulz.
Seit Ende 2016 bin ich Mitglied der SPD. Mal schauen, wie lange noch. Sollte ich die Partei verlassen und mich jemand nach den Gründen dafür fragen, kenne ich meine Antwort schon jetzt: Der Mann mit den Haaren im Gesicht hat daneben gelangt.