Sonntag, 30. Juli 2017

Abenteuer mit DHL Express

Wenn man bei Amazon eine CD für neun Euro bestellt und wegen der geografischen Entfernung zum Versandhändler (nicht Amazon) die Möglichkeit des Express-Versands wählt, passiert Folgendes: Der sicher freundliche DHL-Express-Bote klingelt an einem Werktag um 12.30 Uhr an der Haustür, trifft aber zur großen Überraschung aller niemanden an. Daher wirft er nicht den vermutlich etwa CD-großen Pappumschlag in den Briefkasten oder gibt ihn bei einem Nachbarn ab oder hinterlegt ihn bei der fußläufig zu erreichenden Post-Servicestelle.

Nein, er füllt akribisch ein kleines Informationsblatt mit dem Titel "Wir haben uns leider verpasst" (worüber man diskutieren könnte, immerhin waren wir nicht verabredet) aus und steckt es in besagten Briefkasten. Diesem Schriftstück entnimmt der Besteller am Abend, dass er nun den nächsten Schritt zu gehen hat: "Vereinbaren Sie bitte einen Termin für eine Zweitzustellung oder einen Termin für eine Selbstabholung Ihrer Sendung mit uns."

Dies ist - so erfährt er weiter - telefonisch oder online möglich. Entscheidet man sich nun für die digitale Variante, muss man einen mitgelieferten Code und die klassische Anti-Bot-Prüfnummer eingeben. Daraufhin wird dem Käufer endlich mitgeteilt, wo genau er sein Päckchen abholen kann. In meinem konkreten Fall liegen zwischen meinem Wohnort und der DHL Express Station (nur echt ohne Bindestriche) schlappe 80 Kilometer. Mich würde durchaus interessieren, wie beispielsweise eine 90-jährige Oma mit dieser Situation umgehen würde.

Aber mich interessiert vor allem, ob DHL Express den Arsch offen hat.