Mir ist schon bewusst, dass es schlimmere Musik gibt. Aber die ist ein weiches Ziel. Oder wie Klaus Walter mir einst ins Diktiergerät raunte (auf die Frage, welche Musik er nicht möge): "Ich könnte jetzt Phil Collins oder irgendwelche Popsachen nennen, aber das wäre zu einfach." Also: The xx sind nicht Justin Bieber, darauf können wir uns sicher einigen. Ich verstehe trotzdem nicht, was an dieser Combo so großartig sein soll. Oder warum sie mitunter gar mit Joy Division verglichen wird.

Das scheint mir tatsächlich das Problem zu sein, das ich mit diesen schwarzgekleideten Londonern (gegen beides ist übrigens nichts einzuwenden) habe: Ihre Musik ist stinklangweilig. Oder anders: Möglicherweise bin ich tatsächlich zu dämlich, um das ausgeklügelte Konzept zu verstehen, die raffinierten Melodien und sorgfältigen Arrangements zu erkennen, die einsame Klasse dieses Trios/ehemaligen Quartetts zu würdigen.
Ich befürchte nur - und das lässt sich ja nachprüfen -, dass in spätestens zwei Jahren kein Hahn mehr nach The xx kräht. Dass sie den Weg alles Unwichtigen (also unter anderem der Strokes und all der britischen Hypes der 90er) gehen. Dass schon bald eine andere nichtssagende Formation traurig vom Magazincover blickt. Vielleicht nimmt mich ja dann mal jemand zur Seite und erklärt mir das alles.