Samstag, 14. März 2020
Zu Fuß
Schritt für Schritt ging er seinen Weg. Der Sand knirschte unter seinen Sohlen. Die Sonne brannte am Tag und machte Platz für die Kälte in der Nacht, damit er merkte, wie seine Zeit verstrich. Er konnte sich kaum daran erinnern, wann er losgegangen war. Oder warum. Eine Weile hatte er den Kadaver eines namenlosen Pferdes hinter sich hergezogen, um nicht ganz allein zu sein. Aber irgendwann war dieser zum Skelett geworden, und er hatte es einfach zurückgelassen. Irgendwo in der Wüste. Er war sicher, einige Male falsch abgebogen zu sein. Doch spielte das wirklich eine Rolle? Er ging seinen eigenen Weg, hatte sich vor langer Zeit verlaufen und setzte längst nur noch aus Gewohnheit einen Fuß vor den anderen. Nach dem, was er für Jahre hielt, verwandelte sich die sandige Landschaft um ihn herum irgendwann in eine blassgrüne Einöde. Vereinzelt zitterten trockene Zweige im Wind. Und einmal sah er eine bunte Blume, die tapfer ihre Blüte gerade hielt. Aber sie sah ihn nicht, und so ging er weiter. Das blasse Grün verschwand, die Wüste war wieder da. Sein Weg führte ihn geradeaus. Schritt für Schritt.