... freilos
Freitag, 18. April 2025
Niemand vermisst dich
Montag, 3. März 2025
Der Führerschein (2)
Beim Zahnarzt
Nach der Behandlung beim Zahnarzt fülle ich zum zweiten Mal einen Patientenbogen aus und lege ihn der Assistentin am Empfang vor. Gleichzeitig bitte ich um einen neuen (den hoffentlich vorerst letzten) Termin.
"Dankeschön, das hefte ich ab. Dann gucken wir mal nach dem nächsten Termin... Lieber morgens, ne?"
"Genau, dann hab ich es hinter mir."
"Herr Kimbel, der Termin am 15. zur Finanzierungsbesprechung steht?"
"..."
"Hallo?"
"Hallo."
"Antworten Sie mir nicht?"
"Zumindest nur, wenn Sie mich ansprechen. Mein Name ist nicht Kimbel und ich habe keinen Bedarf an einer Finanzierungsbesprechung."
"Ach ja, Herr Engelhardt. Und wo ist Herr Kimbel?"
"Eventuell auf der Flucht. Keine Ahnung."
"Hm. Naja, dann für Sie erstmal einen Termin..."
Ein bisschen ärgert mich ja, dass meine brillante popkulturelle Referenz komplett an ihr vorbeigegangen ist.
Montag, 24. Februar 2025
Nach oben
Es fühlte sich leicht an. Nachdem sie endlich losgeschwommen war, hatte sie eine ganze Weile nicht gedacht, dass sie es schaffen würde. Aber da war diese Sehnsucht in ihr, dieser Schmerz, diese Hoffnung. Einmal nur wollte sie etwas anderes sehen als das schwarze Nichts, das sie so lange kannte.
Der Beginn ihrer Reise war anstrengend. Sie war es gewohnt, sich kaum zu bewegen. Deswegen tat jeder Schlag ihrer Flossen weh, kam ihr seltsam vor. Dann irgendwann begann sie sich an das Gefühl zu gewöhnen. Oder wurde es leichter, je mehr sie sich der Helligkeit näherte?
Aus der Schwärze wurde ein dunkles Grau. Dann ein Grün, schließlich ein helles Blau. Sie spürte kaum noch die Macht des Ozeans, in dem sie lebte. Stattdessen löste Freude alle schlechten Gefühle ab. Und Mut.
Und dann war es soweit. Ein strahlendes Leuchten war zu sehen, ihre Augen hatten sich während ihrer Reise langsam daran gewöhnt, dass sie nicht mehr in ewiger Nacht schwebte. Sie war aus eigenem Antrieb nach oben geschwommen, wo es warm war und friedlich. Und wunderschön.
Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht. Sie hatte ihren größten Kampf gewonnen und war nun dort, wo noch nie einer ihrer Artgenossen gewesen war. Sanft kitzelte das Licht ihr Gesicht. Sie lächelte und spürte ein letztes Mal das Leben. Es fühlte sich leicht an.
Mittwoch, 19. Februar 2025
Lebendig
Fast 34 Jahre alt ist dieses Lied. Ich kann nicht sagen, wie oft ich es in diesen 34 Jahren gehört habe. Es ist immerhin der erste und größte Hit von Pearl Jam, die seit jenem Tag, an dem ich es zum ersten Mal gehört (und das Video gesehen) habe, zu meinen absoluten Lieblingsbands zählen. Man sollte meinen, dass ich es mir irgendwann langweilig wird. Aber das ist nicht der Fall.
Das ist einfach ein ganz besonderer Song. Eine epische Hymne, irgendwo zwischen klassischem Rock und dem, was kurz darauf Grunge genannt wurde. Ein dynamisches Arrangement. Eine grandiose Melodie. Ein Refrain, der ungewöhnlich und dennoch eingängig ist. Gespielt und gesungen von absoluten Ausnahmemusikern. Und eine Atmosphäre, die mich seit 34 Jahren durch tolle Zeiten begleitet und immer wieder aus schwierigen Zeiten rettet.
Ein Lied für die Ewigkeit.
Freitag, 7. Februar 2025
Großartige deutschsprachige Songtitel
Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk
Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit
Wie wir beide nebeneinander auf dem Teppichboden sitzen
Jungs, hier kommt der Masterplan
Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein
Über Sex kann man nur auf Englisch singen
Alles, was ich will, ist nichts mit euch zu tun haben
Michael Ende, du hast mein Leben zerstört
Ich habe geträumt, ich wäre Pizza essen mit Mark E. Smith
Ich verabscheue euch wegen eurer Kleinkunst zutiefst
Ich wünschte, ich würde mich für Tennis interessieren
Das Imperium rudert zurück
Helm ab zum Gebet
Irgendwas vom jungen Dr. Dre
Ich möchte Ilona Christen die Brille von der Nase schlagen
Im Rockstadion trifft sich das schlechte Gewissen
Es sei denn, du bist Snake Plissken
Ich werde sie Yoko Ono nennen
Ein sozialkritisches Schlagzeugsolo später...
Entlassen (vor der Winterpause)
Hamburg, 8°, Regen
Konfessionen eines Nietenpunks
Wahre Skinheads fahren Rad
Ich danke der Academy
Auch für mich 6. Stunde
Wir betraten die Enterprise mit falschen Erwartungen
Geringfügig, befristet, raus
Musik sollte immer ein schönes Hobby bleiben
Stockhausen, Bill Gates und ich
Partys gegen Volker Rühe
Das ist Gimbweiler, nicht L.A.
Wir glauben an gar nichts und sind nur hier wegen der Gewalt
Briefe an Patti Smith
Zwickau sehen und sterben
If The Kids Are Arschlöcher
Thom Yorke? Das hat uns die Intro eingebrockt
Ich, Jello Biafra und das verdammte WOM
Boris Blocksberg
Geigen bei Wonderful World
Nichts ist so schön auf der Welt, wie betrunken traurige Musik zu hören
Die Bastarde, die dich jetzt nach Hause bringen
An der Flamme eures Hasses (zünd ich mir eine Kippe an)
Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach HipHop-Videodrehs nach Hause fährt
Menschen ohne Angst wissen nicht, wie man singt
Immer wenn ich an dich denke, stirbt etwas in mir
Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf
& Jay-Z singt uns ein Lied
Bis du den Richtigen triffst - nimm mich
Vielleicht hatten deine Eltern Recht
Hans Meiser schickt mich
Du wirst dich schämen für deinen Ziegenbart
Rambo III mit Jochen Distelmeyer im Autokino
Buddy, nimm lieber den Bus (Auch ich bin nur ein Jonathan-Richman-Fan)
Eine Audienz bei Seiner Majestät, dem Metzger
Schluss mit dem Quatsch (jetzt wird Geld verdient)
Ich identifiziere mich nicht mit der Firmenphilosophie
Das letzte Biest am Himmel
Das Ding, das durch den Wind geht
Der Führerschein (1)
Ich habe heute einen neuen Führerschein beantragt. Das war ganz einfach.
Zunächst bin ich gestern in ein mehrere Kilometer entferntes Dorf gefahren, weil ich wusste, dass im dortigen Rathaus ein Automat steht, der biometrische Passbilder erstellt. Ich war also zum ersten Mal aus privaten Gründen dort, traf aber selbstverständlich drei Ortsvorsteher und den Gemeindebrandinspektor. Vor mir in der Schlange am Automaten warteten eine junge Frau, die handgestoppte 43 Minuten brauchte, um ihre Passbilder machen zu lassen, und eine vierköpfige Familie, deren Eltern in meinem Alter waren. Mich stimmte etwas nachdenklich, dass die Mutter mir ihren Sitzplatz anbot.
Den Grund dafür ahnte ich jedoch, nachdem meine Bilder fertig waren. Offenbar war der Automat kaputt, denn er warf fünf Fotos eines alten Glatzkopfs mit weißem Bart aus. Da ich bereits mit Karte bezahlt und zudem einen Anschlusstermin hatte, nahm ich sie trotzdem an mich und schwor mir, meinen neuen Führerschein nur unter Zwang hervorzuzeigen.
Heute dann traf ich pünktlich zum online vereinbarten Zeitpunkt an der Zulassungsstelle in der Kreisstadt ein. Natürlich gab es dort ebenfalls einen Passbildautomaten, vor allem aber jede Menge Hinweisschilder. Ich ging an der Anmeldung vorbei nach rechts und suchte nach einer Möglichkeit, mich anzumelden. Ein Terminal forderte mich auf, dies mit seiner Hilfe zu tun und den Code einzugeben, den ich mit meiner Einladung erhalten hätte. Ich hatte keinen Code erhalten. Alternativ durfte ich mein Geburtsdatum eingeben. Auf diese Weise wurde mein Termin bestätigt und ich aufgefordert, im Wartebereich zu warten.
Der Termin, der mir bestätigt wurde, war für die Ausstellung eines Jagdscheins. Das erfuhr ich, als die für Führerscheine zuständige Sachbearbeiterin mich aus dem Gang hinter mir aufrief. "Ist das wirklich so kompliziert?", begrüßte sie mich. "Vielleicht bin auch einfach sehr dumm", tröstete ich sie. Sie und ihr Kollege waren wirklich freundlich, die Abwicklung des Umtauschs verlief so reibungslos wie die Bezahlung am Automaten. (Den ich mir sehr genau ansah - aus Angst, versehentlich eine Niere zu verkaufen oder die Ausbürgerung zu beantragen.)
Mein neuer Führerschein wird mir in zwei Wochen zugeschickt. Wann ich den Jagdschein bekomme, weiß ich leider nicht.