Donnerstag, 14. November 2024

Ruhiges Landleben

Dass mein Nachbar nebenan in seinem Alter noch sehr fit ist, freut mich für ihn und seine Familie. Schon beeindruckend, mit welcher Wucht der Mittsiebziger sein Beil auf das Brennholz krachen lässt, damit er und seine Ehegattin es gemütlich warm haben im Eigenheim. Fast genau so freue ich mich für den Nachwuchs der Familie, die gegenüber wohnt. Der Teenager feiert gern, lädt sich Freunde ein und hat eine gute Zeit mit viel Gelächter und lauter Musik. Prima, er soll sein Leben genießen, man ist ja nur einmal jung.

Das mit der Freude gilt auch in der Lebensphase der betagten Witwe, die einige Meter die Straße runter wohnt. Dass ihre Verwandten sie oft besuchen, wärmt einem richtig das Herz. Da ist immer was los, jede Menge spielender Knirpse, bellende Hunde, man tobt sich aus. Wenn nicht gerade Kinder und Enkel zu Besuch sind, sorgen fleißige Handwerker dafür, dass das Haus der guten Frau in Schuss bleibt. Es wird gehämmert und gebohrt, im Namen von Werterhalt und Wirtschaft.

Da schließe ich mich selbstverständlich gerne an. Die Ruhe auf dem Land ist ein Mythos, der endlich ein Ende haben muss. Für mich ist ab und an etwas Stubenmusik die perfekte Zerstreuung. Ich spiele übrigens Schlagzeug.