Mittwoch, 13. April 2011

Kino-Kritik: "Sucker Punch"

Eingeweihte wissen schon lange: Zack Snyder stellt Form über Inhalt. Wer sich einen seiner Filme ansieht und dann daran stört, beschwert sich auch auf'm Tom Waits-Konzert über die Stimme.

Snyders Fieberträume sehen aus wie Meat Loaf-Plattencover: Mädels tragen Schuluniformen und großkalibrige Waffen, mit denen sie gegen Steampunk-Zombiesoldaten, chromblitzende Roboter und feuerspeiende Drachen kämpfen. Und er verfilmt sie, weil er's kann. Das ist nicht anspruchsvoll, sondern unterhaltsam. Es gibt viel zu sehen in "Sucker Punch" - und offen gestanden: Genau dafür gehe ich ins Kino.

Trotzdem sei allen Trailergläubigen eine Warnung ins Gebetbuch gekritzelt: Das Nichts an Handlung ist nicht charmant, sondern trist. Scott Glenn als David Carradine bemüht sich, ein wenig Schauspielerkino zwischen die glatt gebügelten Actionsequenzen zu mogeln. Und das Augenzwinkern am Ende der Zitate-Achterbahn sieht man nur mit Mühe und scharfem Kennerblick.

Kann man so machen. Sollte man sogar. Aber ich mag ja auch Tom Waits.

Macht vier von fünf abgehackten Samurai-Köpfen.